Freitag, 3. Februar 2012

Bolly-Classic: Pakeezah



"Ab 1954 arbeitet Wirsching sodann für „AMA Limited“ in der Dokumentar- und Werbefilmabteilung, wo er 23 schwarz-weiß und vier Farbfilme dreht. 1959 wechselt er zu „Mahal Films / Kamal Pictures“ und wird dort Hauptkameramann.
Hier entsteht mit Kamal Amrohi und Ashok Kumar „Pakeezah“ („The pure heart“, 1972, Kamal Amrohi). Die Handlung des Films ist durch Zufälle geprägt und nicht wirklich nachvollziehbar.
Vor allem die Entstehungsgeschichte dieses Films macht ihn legendär – 14 Jahre dauerte es von der Planung bis zur Fertigstellung der „extraordinarily delicate CinemaScope extravaganza“ . Dies liegt vor allem daran, dass nach dem Abdrehen der ersten fünf Rollen Film sich der Regisseur Kamal Amrohi von der Hauptdarstellerin, seiner dritten Ehefrau, Meena Kumari trennt.
Als der Filmdreh Jahre später fortgesetzt wird, ist Meena Kumari ihr Alkoholismus deutlich anzusehen und viele Schleier müssen ihre aufgedunsene Figur kaschieren.

Kurz nach dem Ende der Dreharbeiten stirbt sie, was die Berühmtheit des Films steigert und ihn trotz aller Defizite zu einem kommerziellen Erfolg macht. Josef Wirsching, der sich besonders durch seine Kenntnisse der Farbfilmtechnik in diesen Film eingebracht hat, erlebt die Premiere des Films 1971 ebenfalls nicht mehr.
Er stirbt 1967 überraschend nach einer Fehlbehandlung eines Herzinfarkts, und taucht daher im Abspann des Films nur noch als „the late Josef Wirsching“ auf, der Film wird von seinem Assistenten Ardi Mathur ferrtiggestellt."

Landes, Paulina: "'Bombay Talkies' - Deutsche und die Entstehung des Bollywoodstudiosystems", Konstanz 2010, S.88f.

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