Mittwoch, 28. Oktober 2009

Feiertag #2876

Der 1. November ist den Meisten wohl als "Allerheiligen" bekannt, und in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland ein Feiertag. In Amerika (und damit im RoW) wird an diesem Datum ein obskures Fest namens "Halloween" zelebriert.
In Indien ist der 1.November in diesem Jahr der Geburtstag von Guru Nanak, dem ersten Sikh-Guru.
Um diese wichtigen Daten angemessen zu zelebrieren, fahre ich morgen Nachmittag (19h Zugfahrt!) nach Jaisalmer, Kamelreiten.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Kopp zu, Buch auf.

"Ich hatte mich vorbereitet, meine Kunstbücher ebenso gelesen wie die Geschichte Indiens vor und nach der Unabhängigkeit 1947. Ich kannte die Berichte der in Indien arbeitenden deutschen Journalisten. Ich hatte Angst vor dem Elend. Dennoch versuchte ich, mich den Erfahrungen unbefangen zu stellen, täglich Buch zu führen."
Ingeborg Drewitz: "Mein indisches Tagebuch"

"Wer nach Indien reist, bereitet sich vor. Zwei wollen nach Calcutta reisen und lesen. Er liest Allgemeines über Indiens Wirtschaft, Politik, Kultur und was in Widersprüchen über Calcutta geschrieben steht; sie liest Fontane, wie immer irgendwas von Fontane."
Günther Grass: "Zunge zeigen"

"Aber als ich vor elf Jahren eine Reise nach Indien machte, da sah ich wohl die Palmen und Tempel stehen, roch den Weihrauch und das Sandelholz, aß die herben Mango und die zarten Bananen; aber zwischen alledem und mir war noch ein Schleier, und mitten in Kandy unter den Buddhapriestern hatte ich nach dem wahren Indien, nach Indiens Geist, nach einer lebendigen Berührung mit ihm das ungestillte Heimweh wie vorher in Europa."
Hermann Hesse: "Besuch aus Indien"

"Denke Dir Varietékulissen, Kulissen aus 'Aida' von Verdi, rote, lila Lianen, braune nackte Körper und grelle blindmachende seidene Kleider, orangefarben und indigoblau, mit schneeweißen Schleiern unter der bunten Seide, rote Scharlachpunkte zwischen die Augen gemalt, oder gelbe auf die Ohren oder weiße. Und denke Dir pechdunkle, ewig sanfte, phantastische Augen, die nichts wissen, als von der Nacht, wo sie glücklich waren, noch den ganzen Tag schweigend und heiß zu schwärmen; denke Dir Frauen und Männer wie Äffchen graziös und gewandt - so sind die Leute, die jetzt um mich herumlaufen."
Max Dauthendey: "Briefe an meine Frau"

Alles aus Veena Kade-Luthra (Hrsg.): "Sehnsucht nach Indien", München 1991.

Freitag, 23. Oktober 2009

Es gibt Dinge, ...

- Lassi und French Toast 12Rps.
- Pedicure 600Rps.
- neuer mp3-player 750Rps.
- Boxen mit Subwoofer 400Rps.
- Medium Café Latte 85Rps.
- 111SMS pro Woche 11Rps.
- Fancy Dinner mit Campari 800Rps.

Zu dem neuen mp3-player, von dem nur 500MB der 2GB benutzbar sind, die aktuellen Hindi-Popsongs dazu zu bekommen - unbezahlbar.
Eine Stunde nach Beendigung der Öffnungszeiten immer noch mit der ehrenamtlichen Führerin im Bahá'í-Tempel einen Dialog über Religion und Architektur führen und anschließend den Tempel bei Nacht photgraphieren - unbezahlbar.

Eine Inder dabei haben, der einem sagt in welchen Bus man steigen muss, um pünktlich an der Delhi University anzukommen, um dann vor Ort eine Stunde nach dem Veranstaltungsort zu suchen - unbezahlbar.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Just another T.I.I.-Moment


Gelegentlich habe ich wohl erwähnt, dass streiken sich hier großer Beliebtheit erfreut. Bisher waren mir zwei Formen des Streiks bekannt:
- Studenten streiken für bessere Gesundheitsversorgung, keine Studiengebühren, etc.
- Professoren streiken für Altersabsicherung und mehr Hilfskräfte.

Heute habe ich eine neue Form des Streiks kennen gelernt:
- Studenten können heute nicht, denn sie sind in der Bibliothek, aber vielleicht haben sie nächste Woche Zeit zum Filmseminar zu kommen, für das ich den Film bereitstellen wollte und mir auch den Nachmittag freigehalten hatte, was ich aber in bester Streiktradition erst merkte, als der Beamer einwandfrei funktionierte.

Dazu die Hymne des Tages Magens.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Nach Hause kommen ...


... und damit Delhi und die JNU meinen. Seltsames Gefühl. Aber auch gut, vor allem, wenn der Briefkasten voll ist, es darin wie zu Hause ausssieht und sich auch noch so anfühlt.

Freitag, 16. Oktober 2009

Diwali! Everyone!


Join the Party for the first time, with me and Barack, let's all meet up in Rajastan!!

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Close up

Nachdem man jetzt also weiß, dass es hier manchmal auch Reis und Giabatti gibt, wiedermal genau hingeschaut: Womit wird eigentlich gegessen??!
Hat jemand irgendwo eine Gabel oder gar ein Messer gesehen?! Ich nicht, seit 2,5 Monaten nicht. Es wird also, wenn nicht mit der Hand, dann mit dem Löffel gegessen. Dabei ist der Löffel ungefähr so vielseitig wie mein guter Freund, der Eimer. In Deutschland wird der Löffel verwendet um Kaffee umzurühren und um Joguhrt zu essen.
In Indien rührt man seinen Chaj nicht um, er kommt schon gezuckert und mit Milch, aber man löffelt Suppen. Weiter Einsatzmöglichkeiten des Löffels: Bananen schneiden, Butter/Marmelade auf Toast verteilen, die verschiedenen Daals, Gemüse, Reis vermischen und vermatschen, kleine Tiere aus dem Zucker/Reis fischen und Hustensaft dosieren.
Häufig wird der Löffel aber auch durch die Hand ersetzt, in meinem Fall, wie schon kritisch bemerkt, die linke und die rechte. Wobei ich zu meiner Verteidigung anführen möchte, dass hier mit der rechten Hand photographiert wurde und diese, meine linke Hand rein illustrativen Charakter hat. Kombiniert wird die Hand mit einem kleinen Stück Giabatti, dass alsdann die Löffelfunktion übernimmt. Die wirklich Fortgeschrittenen verzichten auf das Giabatti und schaufeln einfach alles per Hand rein. Dabei ist wichtig anzumerken, dass es in jedem Essraum, sei es Restaurant, Mensa oder sonstwo, immer ein Waschbecken zum Händewaschen gibt - für vorher - und nachher (Curry macht ganz schön gelbe Findernägel).

Montag, 12. Oktober 2009

Bhaya, what's for dinner??!

Krankheitsbedingt ist mein kreativer Geist etwas medikamentenverhangen, weshalb es keine aktuellen Statements zu möglicher/notwendiger Zensur, dem "Brand Obama", einem weiteren Streik an der JNU, dem nahenden Diwalifest oder eine Auswahl meiner Indienlektüre gibt. Sondern endlich mal was essentielles: Essen - auf Hindi "khana".
Urteilt selber
- Mudschee parat-khana pasand hai.
- Mudschee parat-khana nahi pasand hai.

Freitag, 9. Oktober 2009

Newspaper! Newspaper!

Wenn man in Deutschland eine Zeitung abonnieren möchte, bedeutet das einen langwierigen Prozess: man muss sich für eine Zeitung entscheiden, dann dafür ob man sie täglich haben will, oder vielleicht nur die Sonntagsausgabe. Ist das einmal entschieden, geht der eigentliche Spaß erst los: nimmt man den Wasserkocher, den i-pod-Halter, den 100€-Einkaufsgutschein oder die Jahreskarte für die Mainau dazu und will man viertel-, halb-, ein- oder zweijährig zahlen - oder doch lieber den billigen Studenten-/Rentner-preis? Das alles will gut überlegt und ausgewertet sein, auch muss man sein Abo pausieren oder umleiten, wenn man in den Urlaub geht. Des weiteren ist man immer in Sorge, dass ein frühaufstehnder Nachbar einem die Zeitung wegmopst und damit den Morgenkaffee vergrätzt.

In Indien gibt man dem Zeitungs-Wallah, der jeden morgen zum Hostel kommt 100Rps. Jeden Morgen bekommt man dann, je nach Wahl, die "Times of India" oder den "Hindu" in den Briefkasten gelegt (Einzelpreis pro Zeitung 3Rps ~ 4cent). Ist einem das noch zuviel Commitment, kann man auch einfach am Lesepult vor der Hostelkantine beide Zeitungen einfach so lesen.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Some pictures ...


Mit diesen Jungs haben wir die meiste Zeit in Manali verbracht - mit der Zipfelmütze haben sie aber nichts zu tun - was es damit auf sich hat, erfahren wir erst, wenn es Winter wird.

In Delhi ...

... nach 15h Busfahrt in der Nacht von Sonntag auf Montag, erwachte ich am Dienstag mit Husten, Schnupfen und Müdigkeit - das kommt davon, wenn man direkt unter der AC sitzt, die mal an und dann auch mal wieder ausgeht.
Zur Belohnung, für die Fahrt, gab es am Montag meine Klausur "Indienimaginationen in der deutschen Literatur" mit einem A+ zurück, und heute eine Buchung nach Calangute, Goa - 6.12.-21.12.: "Strandurlaub" "research im Resort". Dort wartet nämlich hoffentlich die Konkretisierung meines Masterarbeitsthemas auf mich ...

Fazit:
Studieren und Reisen lässt sich in Indien optimal kombinieren.

Samstag, 3. Oktober 2009

A little homework ...

Liebe Fans,
da ich grade Urlaub, d.h. auch Urlaub vom Internet mache, wuerde ich mich freuen, von Euch die Geschichten zu hoeren, die Charis und ich hier mutmasslich erleben. Schreibt einfach einen Kommentar und lasst eurer Phantasie freie Bahn -
nicht mehr als fuenf Saetze bitte.
Einige Stichworte zum Einstieg:
Chai, Saphir, Wasserfall, Yoga, Zipfelmuetze ... viel Erfolg!

Jeder Text wird mit Paula-Points™ belohnt!