Mittwoch, 30. Oktober 2013

Gegen die Schreibblockade

Zu meiner Schande, wie es scheint, habe ich seit Wochen nichts mehr gebloggt. Woran lag es? Sind mir nach all den Jahren die Ideen ausgegangen? Hat mich der "Horror vacui" vor der digitalen, leeren Seite gepackt? Nein - so war es nicht. Es gibt einen viel plausibleren Grund, der mich vom bloggen und texten abgehalten und den ich gerne hier im Rahmen der #bloCKparade des PR Doktors preisgeben möchte.

Kein Internet = kein Blogpost
Ich hatte (und habe) schlicht und ergreifend, ganz banal, kein Internet in der Wohnung. Nun könnte man sagen - na und? Gehste halt zu Starbucks setzt Dich dahin, schlürfst nen Latte und bist produktiv. Aber so einfach ist das nicht. Bei mir funktioniert das Bloggen meistens spontan - ich habe eine Idee - sei es aus einem Buch, einer Zeitschrift, einer Erinnerung - und dann will ich sofort loslegen. Während ich schreibe, fallen mir sodann weitere Aspekte ein - und die will ich auch gleich recherchieren und verlinken. Denn was ist ein Blogpost ohne Link, Referenz, nutzloses Überhangwissen oder Bildquelle? Langweilig. Deswegen schreibe ich mir seit einiger Zeit aus dem Büro selber E-Mails, wenn ich eine Idee habe. Mittlerweile sind das einige - aber verbloggt kriege ich die erst, wenn an meinem Schreibtisch wieder Internet fliest.

Servicewüste Deutschland
Der geneigte Leser mag nun fragen: "Aber warum hast Du denn kein Internet?" Diesem sei gesagt: ich habe alles versucht. Schon vor meinem Umzug habe ich am 14.9. bei UnityMedia den Auftrag gegeben, doch bitte zum Umzugstermin auch einen Router zu liefern. Das wurde auch so aufgenommen. Allerdings anders umgesetzt: der Router wurde vor dem Umzug geliefert, es war noch kein Name am Briefkasten. Seitdem ist dieser Router verschollen. UnityMedia kann keine Retouren und keine Kulanz oder Kundenservice. Woche um Woche vertröstet man dort, dass es nur noch wenige Tage seien. Jetzt sind einmal Sommerferien, sage und *schreibe es aus*(!) sechseinhalb Wochen vergangen. Das hat übrigens auch jemand anders gemerkt: Greenpeace Energy. Von denen wollte ich meinen Strom beziehen, guter fahrradfahrender Umweltschützer, der ich bin. Aber die wollen mich nicht - sie haben meine Post mit der Bitte um Wechsel solange nicht geöffnet, bis die Frist verstrichen war - nämlich genau 6 Wochen ab Umzug - um mir dann zu schreiben: sorry, zu spät. Nächstes Mal schicke ich so was dann per Einschreiben, bin ich ja auch selber Schuld. Wer denkt denn, dass fünf Werktage in einer Genossenschaft reichen, um einen Auftrag anzunehmen?

Die Schreibblockade ist besiegt!
So, jetzt ist Schluss mit dem Bashing - ich habe meine Schreibblockade fürs erste überwunden. Wie hier exemplarisch dargestellt, ist ein Thema, für das man brennt, bzw. über das man in Rage geraten kann, wunderbar geeignet, um Texte zu schreiben - vielleicht nicht die weltbesten Texte, aber die Blockade ist so fürs erste in jedem Fall gebrochen. Tatsächlich stellt sich dabei auch noch ein weiterer positiver Aspekt ein: wenn man sich solche Ärgernisse von der Seele schreibt, geht es einem danach gleich viel besser. Wirklich!

Ein Dank noch an meine alte WG, in der ich freundlicherweise Internetasyl sowie leckeren Tee erhalten habe. Latte mag ich nämlich gar nicht so gerne.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Maximum City - Bombay lost and found

"Breathing the air in Bombay now is the equivalent of smoking two and a half packs of cigarettes a day. The sun used to set in the sea. Now it sets into the smog. [...]

If you're going to come to Bombay, come at the bottom. There's no room at the top. Every nice place has a right to charge a newcomer's tax, which goes from the new inhabitants to the old patient ones. A city has its secrets: where you go to shop for an ice bucket, for an office chair, for a sari. Newcomers have to pay more because they don't know these places. 

We haggle over minuscule amounts that have no value for us: 10 rupees is only 40 cents. If we lost 40 cents in New York we would never notice it; here it becomes a matter of principle. This is because along getting ripped off for 10 rupees comes an assumption: You are not from here, you are not Indian, so you deserve to be ripped off; to pay more than a native. So we raise our voices and demand to be charged the correct amount, the amount on the meter, because not to do so would imply acceptance of our foreign status."