Mittwoch, 17. August 2016

Making It

In Frankfurt gibt es viele öffentliche Bücherschränke, seit einer Weile auch zwei hier in Sachsenhausen. Ich bin der größte Fan dieses Konzepts und hole mir dort regelmäßig meine Dosis gedruckter Geschichten, die ich anschließend dort auch wieder los werde.

Manchmal sind Klassiker dabei wie neulich 1Q84 von Haruki Murakmi, aber manchmal eben auch besonders hochwertige Exemplare der Belletristik: "Making It" aus dem Jahr 1988 fiel mir kürzlich in die Hände. Für den zeitgenössischen Medienwissenschaftler ist die Darstellung von Telefonaten und den vielfältigen Versuchen Personen zu erreichen übrigens durchaus amüsant - oder wann haben Sie zum letzten Mal in einem Restaurant angerufen, in der Hoffnung dort jemanden zu erreichen?

Glory of the 80's: Coveransicht "Making It", Ruth Carr

Plot: Reiche Frau wird arm, muss arbeiten und verliebt sich neu. Das Buch spielt in London und auf dem englischen Land und kommt natürlich nicht ohne den Quoteninder aus - seine genaue Beschreibung folgt hier:

Anil Patel had come to this country twenty years ago as an extremly poor, gangly teenager from Gujarat in India. He was now an extremly rich, portly, middleaged man who had all but forgotten the days when his English was so poor he would tell people he had been to have his legs photocopied when he'd been for a chest X-ray.
Anil realised very early on that while his English teachers might teach him not to dangle his participles and could correct his written English so that it read: "I go for a walk in the park" rather than "I go for a wank in the park", they could not teach him how to make a living. He duly let the English language take care of itself and went on to opening garages, newsagents', fast food outlets and buying and selling property - some of which he was now showing me round.
I had never seen a flat so small. It wasn't really a flat - it was a room with a bed and a kitchen sink. The smell of barbecued chicken was strong - it would be like living over a chip shop - but I suppposed I could always keep the window open. [...] Across the landing was an evil-smelling loo and a bath [...] "You share with the peoples," Anil informed me. The rent was extortionate. [...] "You give me week's rent in advance," said Anil, who had not made his money through being slow. "I have man from Bangladesh who want this flat but I like you." [...] "I'll take it."
Aus Carr, Ruth: "Making It", London 1996, S.255f.

Diese kurze Beschreibung einer Person zeigt viele stereotypen Eigenschaften von Indern in England: die unvollständige Aneignung der englischen Sprache, der Geschäftsinn aus noch dem kleinsten einen Profit zu schlagen und generell sehr geschäftstüchtig zu sein und natürlich auch in Verhandlungen gute Argumente zu haben.

Heute leben etwa 1,5 Millionen Inder (gebürtig aus Indien oder in Großbritannien geborene Inder) im Vereinigten Königreich, das sind 2,3% der Gesamtbevölkerung, die Mehrheit davon lebt in London. Siehe dazu auch Wikipedia.

Dienstag, 9. August 2016

Unnoticed: Children of JNU Construction Workers

Schon seit vielen Jahren gibt es an der JNU ein Projekt namens "Unnoticed". Studenten unterstützen ehrenamtlich die Kinder der Arbeiter auf dem Campus. Sie sorgen dafür, dass diese in die Schule gehen, geimpft werden und auch nachmittags eine Betreuung bekommen, die über einen normalen Lehrplan hinaus geht. Dieses Video zeigt sehr lebendig, wie die konkrete Hilfe vor Ort umgesetzt wird und was der Einsatz der Studenten für die Kinder und ihre Familien bedeutet. Spenden an diese Organisation zu senden ist schwierig, vor Ort werden aber Gelder durch Fotoausstellungen und Kalender generiert, die Arbeit der Studenten ist ehrenamtlich. Auch auf Facebook.