Freitag, 18. Februar 2011

JNU-MMS-Skandal

Auslandskorrespondentin Emilia berichtet:
Ein Paar lässt letzten April beim Liebesspiel eine Kamera mitlaufen, das Mädchen verlässt dann im Sommer die JNU, um in ihrem Heimatort – einen Anderen – zu heiraten, aber jemand bringt den fatalen Film in Umlauf.

In einer Flut von Stimmen, die aus allen Richtungen den Campus überschwemmt, geht es um den guten Ruf der JNU, die Privatsphäre und den Schutz des „Opfers“ – gemeint ist die Frau –, eine mögliche Strafverfolgung der Angelegenheit, die Moral der Jugend und die erzieherischen Rechte und Pflichten der Universität auf deren Grund und Boden der Skandal stattfand!

Extra-Brisanz erhält das Ganze dadurch, dass der Clip in einem Wohnheimszimmer gedreht wurde.
Folgende kluge Maßnahmen zur Rettung der Tugendhaftigkeit laufen derzeit:
- keine Nicht-Wohnheimsbewohner in den Wohnheimen mehr nach 22.30 Uhr
- keine Frauen in den Männerzimmern nach dieser Uhrzeit
-und wie gehabt zu keiner Zeit Männer in den Frauenwohnheimen
- die abgelegeneren Ecken des Uni-Dschungels werden weiterhin nicht überwacht

Und während man sich noch die Augen reibt und sich fragt, ob das trotz allem nicht doch ein bisschen zu viel Wirbel um die Sache ist, kocht landauf, landab die Berichterstattung hoch. In den Medien werden nicht nur ganz nach indischer Art alle verfügbaren Informationen einschließlich der vollen Namen und Wohnorte der Beteiligten genannt, sondern anfänglich sogar Bilder und Ausschnitte aus dem Videos veröffentlicht – natürlich nur um die Nachfrage und Verbreitung des Materials zu verurteilen.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Sonntag, 6. Februar 2011

Customer Care

"1995 kam das erste Mobiltelefon nah Indien, heute sind es 700 Millionen, und jeden Monat werden es 15 Millionen mehr.
Airtel hat vergangenen Sommer auf moderen Art für Zusatznutzen gesorgt. Bauern bietet der größte indische Telekomkonzern seither Informationen über Düngemittel und Bodenfruchtbarkeit, aktuelle Rohstoffpreise und Wetter.
Andere Firmen experimentieren schon mit personalisierten Agrarinfos per Handymitteilung, abhängig vom Wohnort und der Art des Anbaus."

Blume, Georg/ Heuser, Jan: "Eine Milliarde Kunden" in "Zeit" 06/2011, S.21.

Mittwoch, 2. Februar 2011

L'odeur de l'Inde

"Mais quelle longue route, il nous reste encore à accomplir!
Nos villages sont construits avec de la boue et avec de la bouse de vache, nos villes ne sont que d'informes marchés, faits de poussière et de misère.
Des maladies de toutes sortes nous menacent: la variole et la peste sont entre nos murs, comme les serpents.
Et tant de petits frères naissent chez nous que nous ne trouvons plus le moyen de nous partager une seule poignée de riz.
Qu'est-ce que nous pouvons faire?
Pourtant, dans cette tragédie, il nous reste quelque chose qui, si ce n'est pas de la gaieté, en est presque, c'est de la tendresse, une humilité envers le monde, de l'amour...

Avec ce sourire, toi, étranger chanceux, de retour dans ta patrie, tu te souviendras de nous, pauvres petits Indiens..."

Pasolini, Pier Paolo: "L'odore dell'India", 1962, übersetzt von de Ceccatty, René, 1984, S.101.