Neulich habe ich endlich mal wieder gebloggt - diesmal als Gastbloggerin für Portugal. Aus diesem Anlass werde ich auch gleich hier noch ein paar spannende Fundstücke einstellen. Das erste kommt aus dem Bücherschrank in Frankfurt-Sachsenhausen und stammt aus dem Jahr 1976. Ich erinnere mich, dass ich in meiner Jugend so etwas auch besaß: ein Reader's Digest Jugendbuch. Bunt, groß, dick und voller Kuriositäten, wie dieser, der ich mich beim bloggen noch nie richtig gewidmet habe, weil ich sie überbewertet finde. Als historische Quelle finde ich die Darstellung aber absolut akzeptabel, man beachte die Schreibweise der Eigennamen.
Um seinen Thron zu sichern, ließ der neue Großmogul seine sämtlichen männlichen Verwandten hinrichten oder verbannen. In seiner 31jährigen Regierungszeit hat er sich um Frieden und eine geordnete Verwaltung bemüht, die Künste gefördert, prächtige Bauwerke errichtet und einen Luxus getrieben, der den an seinen Hof beorderten europäischen Diplomaten den Atem nahm. [...]
Im Juni 1631 brach plötzlich das Unheil herein. Mumtas Mahal, die erwählte des Palastes , starb bei der Geburt eines ihrer Kinder. Der Großmogul war niedergeschmettert. [...]
Der Bau des Tadsch Mahal begann 1632 und dauerte 22 Jahre. Er beschäftigte 20 000 Menschen. Man holte Bildhauer, Steinschleifer und Meister der Intarsienkunst und der Freskenmalerei aus ganz Indien und anderen Ländern herbei [...] Der herrliche weiße Marmor kam aus Makran und Radschasthan. Granate holte man gleichfalls aus diesem indischen Land, Lapislazuli aus Ceylon, Türkise aus Tibet. [...]
Geht man die Mittelallee hinunter, so kommt man an den berühmten spiegelnden Teich, in dem das Bild der weißen Kuppel in einem anscheinend ewigen Blau schimmert. Die Bepflanzung, von dem goldenen Flamboyant- und dem grauen Feigenbaum bis zu den leuchtenden Blumenbeeten und der Doppelreihe blaugrüner Zypressen, ist so angelegt, daß sie den Blick auf den Tadsch Mahal lenkt. [...]
Der Sarkophag der Mumtas Mahal liegt genau in der Mitte unter einer hochgewölbten Kuppel. Er trägt in feiner Einlegearbeit aus Achat, Jade und anderen Schmucksteinen geschnittene Arabesken und Blumenornamente [...] Die Gebeine des kaiserlichen Paares ruhen nach altem Brauch in einer Krypta unmittelbar darunter. [...]
Schahdschahan hat seine geliebte Mumtas um 35 Jahre überlebt. In seiner letzten Lebenszeit hatte er ein schweres Schicksal. Seine Söhne, die Kinder der Mumtas, kämpften miteinander um den Thron. Sieger blieb der verschlagene Aurangseb. Er hielt seinen Vater auf der Festung Agra gefangen. [...] er verbrachte seine Tage mit frommen Übungen und Meditationen bis zu seinem Tod im Januar 1666.
Frazer, John E: "Tadsch Mahal, Denkmal einer Liebe" in "Das große Reader's Digest Jugendbuch" , Stuttgart 1976, S.118-121.
Tadsch Mahal, Denkmal einer Liebe
"Er steht bei der alten indischen Kaiserstadt am rechten Ufer der Dschamma, 67 Meter hoch, wie aus Mondlicht geschnitten. Erbaut hat ihn vor drei Jahrhunderten der Großmogul Schahdschahan, ein Förderer der Künste und der Architektur, dem die Welt einige der schönsten Bauwerke verdankt.Er hatte drei Frauen. Keine aber hat er so geliebt wie die schöne Mumtas Mahal. Für sie hat er das aus schneeweißem Marmor gestaltete Grabmal geschaffen. [...]Um seinen Thron zu sichern, ließ der neue Großmogul seine sämtlichen männlichen Verwandten hinrichten oder verbannen. In seiner 31jährigen Regierungszeit hat er sich um Frieden und eine geordnete Verwaltung bemüht, die Künste gefördert, prächtige Bauwerke errichtet und einen Luxus getrieben, der den an seinen Hof beorderten europäischen Diplomaten den Atem nahm. [...]
Im Juni 1631 brach plötzlich das Unheil herein. Mumtas Mahal, die erwählte des Palastes , starb bei der Geburt eines ihrer Kinder. Der Großmogul war niedergeschmettert. [...]
Der Bau des Tadsch Mahal begann 1632 und dauerte 22 Jahre. Er beschäftigte 20 000 Menschen. Man holte Bildhauer, Steinschleifer und Meister der Intarsienkunst und der Freskenmalerei aus ganz Indien und anderen Ländern herbei [...] Der herrliche weiße Marmor kam aus Makran und Radschasthan. Granate holte man gleichfalls aus diesem indischen Land, Lapislazuli aus Ceylon, Türkise aus Tibet. [...]
Geht man die Mittelallee hinunter, so kommt man an den berühmten spiegelnden Teich, in dem das Bild der weißen Kuppel in einem anscheinend ewigen Blau schimmert. Die Bepflanzung, von dem goldenen Flamboyant- und dem grauen Feigenbaum bis zu den leuchtenden Blumenbeeten und der Doppelreihe blaugrüner Zypressen, ist so angelegt, daß sie den Blick auf den Tadsch Mahal lenkt. [...]
Der Sarkophag der Mumtas Mahal liegt genau in der Mitte unter einer hochgewölbten Kuppel. Er trägt in feiner Einlegearbeit aus Achat, Jade und anderen Schmucksteinen geschnittene Arabesken und Blumenornamente [...] Die Gebeine des kaiserlichen Paares ruhen nach altem Brauch in einer Krypta unmittelbar darunter. [...]
Schahdschahan hat seine geliebte Mumtas um 35 Jahre überlebt. In seiner letzten Lebenszeit hatte er ein schweres Schicksal. Seine Söhne, die Kinder der Mumtas, kämpften miteinander um den Thron. Sieger blieb der verschlagene Aurangseb. Er hielt seinen Vater auf der Festung Agra gefangen. [...] er verbrachte seine Tage mit frommen Übungen und Meditationen bis zu seinem Tod im Januar 1666.
Frazer, John E: "Tadsch Mahal, Denkmal einer Liebe" in "Das große Reader's Digest Jugendbuch" , Stuttgart 1976, S.118-121.
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