Donnerstag, 6. August 2009

Schwimmbadindia

Mein Entschluss nach Indien zu gehen, stand an dem Zeitpunkt fest, als Prof. Bhatti mir im Kolloquium bestätigte, dass es in Delhi wohl Schwimmbäder gäbe.
Nachdem wir also angekommen und einquartiert waren, versuchten wir unser Glück zunächst in einem 5Sternehotel, wo einmal schwimmen ca. 15Euro (1000Rps) kosten sollte, fanden dann aber den Khajan Singh Pool. Dorthin gingen Anna, Christian und meine Wenigkeit mit Badeanzuegen (Bikini war nie eine Option hier), Schwimmbrillen und Handtüchern.
Erste Frage war "Do you know ho to swim?" - diese konnten wir bejahen - die fehlende Badekappe und Christians Shorts mussten aber erst noch verhandelt, bzw. gekauft werden. Als Mann darf man keine Shorts tragen, sondern muss enge Badehosen präsentieren, da man Shorts zu leicht verlieren kann. Die meisten Damen tragen nicht etwa einen sportlichen Badeanzug, sondern eine Radlerhose mit einem T-Shirt, natürlich farblich passend ... Und Badekappen, nun ja ...
Das Wasser ist zumindest nachmittags fast zu warm, da es ein Outdoorpool ist, und hier scheint die Sonne,trotz Monsunzeit, und es sind 30C (immer).
Das Becken ist aber ganz normal 25m lang, hat abgetrennte Bahnen und das Wasser ist nicht so sehr gechlort wie befürchtet. Einlass ist immer nur zur vollen Stunde, wenn eine Klingel ertönt, müssen alle das Wasser verlassen und die nächste Truppe darf rein.
Die Monatskarte liegt hier bei 800Rps. und die meisten Inder schwimmen auf interessante Art und Weise: eine Bahn, dann 5 Minuten Pause, dann wieder eine Bahn.
Also viel Platz für mich! Und deswegen stehe ich auch jeden morgen um 6:30 auf, geniesse die "Kühle", laufe durch die wildbewachsene Parklandschaft des Campus, sehe Pfauen, Frettchen, Bougainvilleaen, Hunde, Kinder die Frühturnen auf dem Schulhof machen und wilde Kühe und fühle mich wohl.

3 Kommentare:

  1. Danke für diese äußerst differenzierte Schwimmbadbeschreibung. Schöne Grüße auch von Rüdiger an Christian, dessen Name mir entfallen war. Fühl dich weiter wohl! Bussi Mamasammy

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  2. Also in meiner Tätigkeit als empirischer Politikwissenschaftler habe ich ja schon vor Jahren die Meissnersche Skala entwickelt mit der sich ermitteln lässt ob und in wie weit ein Land zivilisiert ist: Im wesentlichen gehen drei Indikatoren in den Zivilisationsgrad ein.

    1. Gibt es genießbares Bier? Wird dieses vielleicht sogar selbst hergestellt.

    2. Gibt es LECKEREN Kaffee? - oder ein vergleichbar, leckeres und aufputschendes Getränk?

    3. Gibt es Brot? Die definition von Brot umfasst sehr viel aber vor allem kein Toastbrot, Sandwitchbrot und ähnliche Zurückentwicklungen. Desto manigfaltiger, desto besser!

    Gemessen an dieser Skala, Ist Indien zivilisiert?
    Was wäre denn die PaulinaL-Skala?

    Gruß Peter

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  3. mmh, nach der meissnerschen Skala ist indien wohl vierte welt. denn 1.) es gibt nur starkbier und das auch fast nirgends 2.) der kaffee ist scheisse, caj (also tee) ist sehr suess, kann aber mit gewuerzen ganz ok schmecken, ich trinke ihn vor allem wegen des koffeins, 3.) es gibt toast zum fruehstueck und dann so pfannkuchenaehnliche brotsachen zu jedem essen (naan, roti), die gut schmecken, aber von einem koernerbrot wie wir es kennen Meilen entfernt sind.
    In Delhi gibt es allerdings europaeische Supermaerkte, in denen es quasi ALLES gibt, auch Espresso, aber das ist in Indien halt ne Ausnahme ... und da ich im Wohnheim keine Kueche, geschweige denn eine Espressomaschine habe, bleibt mir nur gelegentlich mein Gesicht an der Lavazzapackung zu reiben und auf Koffeinosmose zu hoffen :D

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